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Reisetagebuch Irland-Schottland

Jungfernfahrt

Rundreise mit Busreisen Graf

Irland- Schottland

Vom 13.05. bis 25.05.2010

Reisetagebuch von Petra Papenbrock

Donnerstag, 13.05.2010

5.00 Uhr klingelt der Wecker. Die Nacht unruhig geschlafen. Aber das macht nichts, denn, wir fahren in den Urlaub. Schnell noch ein paar Teile gebügelt, Betten abgezogen, ( aber das alles erst nach der körperlichen Reinigung ). Das Taxi kommt überpünktlich, sodass wir schon um kurz nach 06.00 Uhr am Herner Bahnhof stehen. Es ist zwar arschkalt aber es regnet Gott sei Dank nicht. Um 06.30 Uhr kommt der Zubringer, der uns zum Betriebshof des Busreiseunternehmens Graf bringt. Um 07.20 Uhr fahren 25 Urlauber Richtung Niederlande, Rotterdam. Bei Duisburg der erste Regen. Wir fahren bei irischer Musik tapfer weiter Richtung Niederlande. Um 09.00 Uhr die erste Pause. Unser Busfahrer Werner ist Fahrer, Beifahrer, Servicekraft und Reiseleiter in einer Person. Er wirkt sehr sympathisch. Unsere Reise ist eine Jungfernfahrt, das heißt, die Tour wird zum ersten Mal durchgeführt. Werner hat sich im Vorfeld viel Mühe gemacht. Er übergibt uns ein Reisejournal über die dreizehntägige Tour. Als erstes werden wir uns bei einer Grachtenrundfahrt Amsterdam anschauen. Ach ja, es regnet nicht mehr.Um 11.00 Uhr beginnen wir mit der Grachtenrundfahrt. Bis wir zum Hafen kommen fahren wir ein Stück durch Amsterdam. Müllberge liegen am Straßenrand. ( Müllmännerstreik ? ) Nun, das Boot ist mit Menschen gut voll und so schippern wir mit Blickkontakt auf das Wasser durch die Grachten. Ein bisschen tiefer und wir sitzen im U-Boot. Zum filmen und fotografieren stehen wir doch auf, verlassen den warmen Innenraum und gehen ans Heck. So werden wir wenigstens wach, lassen eine frische Brise um die Nase wehen und genießen die Fahrt vorbei an Hausbooten und anderen Booten, schippern unter tiefen Brücken hindurch. Nach einer Stunde ist der Spaß vorbei und wir durchkämmen Amsterdam in dreieinhalb Stunden. Fremde Sprachen, verschiedene Hautfarben vereinigt euch, und ihr seid in Amsterdam. Diese quirlige Stadt nimmt uns im nu ein. Über zig Brücken, vorbei an sogenannte Coffeeshops wo einem der Haschgeruch, oder was auch immer, schon draußen entgegenströmt, marschieren wir die Einkaufsstraße entlang. Überall Müllberge, viele Radfahrer die sich ihren Weg durch die Menschenmassen bahnen. Um die Mittagszeit sitzen wir in einer gemütlichen Pizzeria und essen und trinken eine Kleinigkeit. Hurra, die Geschäfte haben geöffnet. Ein Menschengewimmel. In den Geschäften ausgefallene Sachen. Sei es zum anziehen oder anschauen. Um 15.30 Uhr fährt der Bus weiter, an Rotterdam vorbei, zum Europoort. Werner erteilt uns schon einige Instruktionen in Punkto: Wie komme ich aufs Schiff? Kabinenfindung, Abendessen etc. Er fährt die Strecke, allerdings nur Irland, schon zum 51.Mal. Es gibt sie noch!! Die SONNE !! Um 17.00Uhr kurz vor Europoort lugt diese durch die Wolken. Als wir in den Hafen hineinfahren hören wir das Lied „ Seemann lass das Träumen“. Um 17.30 Uhr sind wir schon auf der P&O Ferry. Unsere Kabine liegt auf Deck 10. Da wir diesmal eine Außenkabine haben, können wir aus dem Fenster schauen. Die Kabine ist klein. Zwei Betten rechts und links an der Wand. Den Koffer packen wir zwischen die Betten, weil einen Schrank gibt es nicht. Brauchen wir auch nicht, weil morgen früh um 07.00 Uhr bzw. 07.30 Uhr verlassen wir die Fähre wieder. Die Fähre ist riesengroß, mehrere Pubs, Restaurants, Kino und Casino befinden sich auf Deck 8 und 9. Als wir Richtung unserer Kabine wollten, haben wir uns natürlich verlaufen und landeten auf dem Sonnendeck. Und was soll ich euch sagen? Sonne, blauer Himmel. Wir können es kaum glauben. Das Restaurant hingegen haben wir schnell gefunden. Das Büffet war sehr gut. Über Salate, Fisch, Fleisch, Spareribbs, indische Küche, Nachspeisen, Wasser, Kaffee Tee, alles da. Danach trat eine bleierne Müdigkeit ein. Aber wir schlagen uns tapfer, legen in unserer sonnendurchfluteten Kabine kurz die Beine hoch, um nachher in der Skylounge, den Auslauf mitzuerleben. Um 20.30 Uhr ist es soweit. Leider gab es in der Skylounge keinen Platz mehr. So gehen wir auf Deck 9 in den irischen Pub. Dort sitzen wir am Fenster und schauen dem Treiben zu. Der Hafen ist der größte Europas. Wir schippern an zig Kanälen vorbei, wo riesige Kräne Frachtschiffe be- und entladen, sehen Ölraffinerien, Windräder. Nach einer halben Stunde Fahrt erreichen wir die Nordsee. Um 21.50 Uhr, bzw. 20.50 Uhr ( Zeitzonenverschiebung ), gehen wir in die Kabine. Aus dem Bullauge sehen wir viele Frachtschiffe ( Wilfried zählt 18 Schiffe ).

Gefahrene Tageskilometer: 350 Km.

Freitag, 14.05.2010

Zwar unruhig, aber gut geschlafen. Um 06.00 Uhr werden wir vom Bordlautsprecher geweckt. So eine Außen-kabine ist schön. Du wirst mit Sonnenschein, ja, Sonnenschein geweckt. Ab 06.30 Uhr gibt es Frühstück. Wenn wir es schaffen und gut vom Schiff runterkommen, fahren wir um 08.00 Uhr von Ost nach West durch England. Das Frühstück war in Ordnung. Man konnte wählen zwischen englisches und kontinentales Frühstück. Ans englische Frühstück muss man sich gewöhnen. Bohnen, Eier, Speck, Würstchen sind nicht unbedingt meine Lieblingsspeisen. Aber für 13 Tage wird so unser Frühstück aussehen. Nach dem Frühstück gehen wir aufs Sonnendeck und schauen dem Treiben zu. Bis wir aufgerufen werden das Schiff zu verlassen, ein paar Worte zur Währung. Also, Lissy herrscht über England, Schottland, Nordirland und Wales, also Großbritannien. Jetzt ist es mit der Währung nicht so einfach. Das englische Pfund, wo Lissy `s Kopf drauf ist, ist überall Zahlungsmittel. Aber!! Die Nordiren haben das irische Pfund, die Schotten das schottische Pfund. Irland hat den Euro. Um 07.15 Uhr sind wir in Hull. Nun beginnt langsam die Ausschiffung. Um 08.10Uhr sitzen wir schon im Bus. Und was hören wir? Natürlich, die britische Nationalhymne „ God save the Queen“. Bei strahlendem Sonnen-schein fahren wir los. Wir fahren von der Ostküste zur Westküste nach Holyhead, wo uns die nächste Fähre um 14.15 Uhr erwartet. Wir fahren durch England und ab Chester bis Holyhead durch Wales. Es herrscht Links-verkehr. Uns wird ein Film über England gezeigt. Aber irgendwie sind wir so müde, sodass wir eingeschlafen sind. Oh, oh, es ziehen Wolken auf. Die Fahrt geht über die Autobahn. Wir fahren an Rapsfeldern, kleine Seen, winzige Ortschaften, schmalen Flüssen entlang. Urplötzlich wird es hügelig und zig tausende von Schafen weiden darauf. Ach ja, es regnet. Aber wir sitzen ja im Trockenen. Bei Chester der erste Stopp. Mittlerweile haben wir schon 10.40 Uhr. Der Regen hat aufgehört und es ist auch nicht mehr so kalt. Um 11.00 Uhr passieren wir den Distrikt of Wales. Die Flagge ist grün mit einem roten Drachen. Der heutige Tag besteht nur aus fahren, fahren, fahren. Der eigentliche Urlaub beginnt erst morgen. Wales ist das Land der Burgen und Schafe. Ca.12 Mill. Schafe gibt es hier ( die schwarzen nicht mitgerechnet ). Werner verlässt kurz die Schnellstraße und fährt mit uns nach Conwy. Dort sehen wir eine toll erhaltende Festungsanlage. Die Gegend wird gebirgig. Zig 3000der, aber nicht in Meter sondern in Feets gemessen. Rechts von uns das Irische Meer. In den Bergen klebt der Ginster freundlich gelb. Je näher wir der Westküste kommen, desto schöner wird das Wetter. Die Überfahrt von Holyhead nach Dublin beträgt ca. 3 Stunden bei einer Gesamtstrecke von 96 Km. Um 13.15 Uhr haben wir Holyhead erreicht. Wir schippern nun auf der Irish Ferries. Das Schiff ist fast genauso groß wir die P&O Ferry. Wenn der Himmel nicht weint und die Sonne scheint ist alles viel fröhlicher. Der Ginster scheint goldgelb, dazu das saftige grün, darauf die weißen Schafe oder dunklen Rinder. Ein schönes Bild. Fast so schön wie in Rosamunde Pilchers Kitschfilmen. Als wir auf die Fähre fahren, spielt uns Werner das Lied von Heino „ Wenn die bunten Fahnen wehen“ Um 14.10 Uhr legen wir ab. Wilfried und ich stehen mit einem Glas Rotwein an der Reling und genießen die Sonne, die Ausfahrt, eigentlich zurzeit das ganze Leben. Wir machen eine Schiffsbesichtigung, kaufen eine CD mit irischen Trinkliedern ( uns war danach ).

Irland wir kommen!!!

Es ist unglaublich, aber wir haben es getan!! Fish and Chips. Wir haben uns für 12 € eine Portion geteilt. Der Fisch bestand überwiegend aus Pomade, die Pommes waren dicke Kartoffelstifte. Aber, wir haben es getan. Um 16.20 Uhr ist Irland in Sicht. Allerdings in Wolken gehüllt. Es wirkt recht hügelig. Mehr können wir noch nicht erkennen. Um 17.15 Uhr laufen wir in Dublins Hafen ein. Im Bus treffen wir uns alle um 17.30 Uhr. Bevor wir aber Richtung Bus marschieren stehen wir noch auf dem Promenadendeck und filmen bzw. fotografieren die Einfahrt in den Hafen. Wir befahren irischen Boden natürlich mit der Nationalhymne. Wir sind in Dublin!!
Bei irischer Musik und prasseln auf dem Dach, ja, ja, es regnet wieder, fahren wir raus aus den Hafen. Es ist ein Phänomen, auf der Meerseite also links, scheint die Sonne. Wir fahren aber mehr rechts und sind voll im Regen. Aber es dauert nicht lange und es ist wieder trocken. Die Iren sind echt schmerzfrei. Nur mit T-Shirt und kurzer Hose bekleidet laufen viele durch den Regen. Um 18.30 Uhr trockenen Fußes haben wir unser Hotel in Dublin bezogen. Im Jurys Inn bleiben wir zwei Nächte. Das Hotel liegt gegenüber der Christuskirche im Zentrum. Das Zimmer ist sauber, mit einem breiten und einem schmalen Bett ausgestattet. Für Wilfried wichtig, ein Flachbildfernseher. Um 19.00 Uhr treffen wir uns mit der Gruppe zum Abendessen. Noch was vergessen! Unser Fensterblick geht auf den Innenhof. Sehr idyllisch. Das Abendessen ist einfach, aber lecker. Man kann zwischen zwei Gerichten wählen. Die Gruppe sitzt an zwei großen Tischen. Mit unserem Gegenüber Wilma und Klaus und mit meinem Nachbar zur linken, Michael, haben wir uns zum Pub Bummel verabredet. Erst noch Werner fragen wo was los ist. Er empfiehlt uns einen Pub ganz in der Nähe unseres Hotels. Es ist das Brazen Head. Das Haus, indem der Pub ist, ist aus dem Jahre 1198. Als wir fünf dort ankamen war kein Platz mehr frei. In dem eigentlichen Pub, wo auch die Live-Musik gespielt wurde, bekam man noch nicht einmal einen Stehplatz. So saßen wir draußen im überdachten Hof. Auch hier hatten wir viel Spaß. Eine Frauengruppe sang ein paar irische Lieder die gut anzuhören waren. Also hatten wir auch Live-Musik. Nur das Guinness, dieses Bier aus was weiß ich hergestellt, mag ich nicht. Gegen 22.00 Uhr marschieren wir am Fluss Liffey entlang, rechts an der Kirche den Berg hoch und ab ins Bett.

Gefahrene Tageskilometer: 390 Km.

Samstag, 15.05.2010

Die Betten waren bequem. Trotzdem, um 07.00 Uhr raus aus den Federn. Um 08.00 Uhr gibt es Frühstück. Nachdem ich mich fertig gemacht habe, Tagebuch geschrieben, meinen Mann angezogen habe ( Mama, ich danke Dir für meine Selbstständigkeit ), bin auch ich fertig fürs Frühstück. Den heutigen Tag verbringen wir in Dublin. Erst eine organisierte Stadtrundfahrt, dann werden wir auf die Menschheit zu Fuß losgelassen. Also, auf in den Kampf. Aber erst noch ein paar Worte zum Frühstück. Es war ausgewogen und reichhaltig. Außer, was ich schon erzählt hatte, gab es verschiedene Sorten an Brot, Joghurt, Cornflakes, Haferflocken und gemischtes Obst. Man kam sich zwar vor wie in einer Kantine, aber was soll`s. So, um 09.00 Uhr beginnt die Stadtrundfahrt. Wir fahren an der Christuskirche, der Patrickkirche, die in unmittelbarer Nähe liegt, vorbei. Sehen den Gerichts-hof aus sehr alten Gestein. Fahren an der Brauerei Guinness vorbei bis wir im Phönix Park sind. Dort sehen wir ein großes Kreuz wo 1979 Johannes Paul mit über 1,5 Mill. Menschen eine Messe abhielt. Der Park wird viel für Sportarten jeglicher Art genutzt. Wir setzten die Fahrt fort, fahren am Präsidentenpalast vorbei, sehen den Obelisken mit Wellington drauf. Ah, unser Reiseleiter erzählt uns gerade warum Guinness so dunkel ist. Also, die Gerste wird zum teil geröstet. Dann haben wir jetzt auch die dunkele Farbe erklärt (Gott sei Dank). Weiter geht es an Backsteinhäuser vorbei. In Dublin gibt es über 900 Pubs. Es ist 10.00 Uhr, und alle Geschäfte sind noch zu. Die O`Connellbrücke ist das Zentrum von Dublin. O`Connell war der Freiheitskämpfer Irlands. Weiter geht es zur Universität Trinity College, dem Parlament und an etliche andere Bauten vorbei. Wir durchfahren einige Einkaufsstraßen. Dublin ist eine weitläufige Stadt, sodass wir uns entscheiden nach dieser Stadtrundfahrt noch eine zu machen. Allerdings im offenen Bus. Das Wetter ist trocken und die Sonne lässt sich auch ab und zu blicken. So habe auch ich Gelegenheit zu filmen. So, für 15€ pro Person und Tag sitzen wir in den grünen Dublin Bus. Wir steigen die Treppe rauf, weil, wir wollen ja frische Luft haben. Der Wind bläst uns ganz ordentlich um die Nase. Aber, wir haben ja Mützen dabei. Wilfrieds Mütze gebe ich an Wilma ab. Wilfried selbst hat einen Kapuzenpullover an. Ab geht die Fahrt! Der Busfahrer fährt einen heißen Stil, sodass ich Schwierigkeiten zum filmen habe. Wir haben super Wetter und sehen die Hauptstadt Irlands von einer höheren Perspektive. Nach ca. anderthalb Stunden geht die Fahrt zu Ende. Wir sahen im Prinzip das gleiche was wir mit Werner gesehen haben. Nur etwas luftiger. Um 14.00 Uhr plagt uns der Hunger sodass wir eine Kleinigkeit essen wollen. Die Kleinigkeit besteht aus Beefburger mit Pommes und Salat, Bier. Diese Kleinigkeit kostet für zwei Personen 25€. Das Restaurant war aber rappelvoll mit jungen Leuten. In einem antiquierten Postoffice das zwischen 1814 und 1818 entstand, erstehen wir Briefmarken. Um 15.00 Uhr stellt sich die Frage, was nun? Nun, wir werden die Jameson Destilliere besichtigen. Also wieder rein in den Bus und los geht’s. Natürlich machen wir bis zur Destilliere eine halbe Stadtrundfahrt wieder mit. Wenn ihr mitgezählt habt, es ist die dritte! Aber wie gesagt, die dritte nur zur Hälfte. Eigentlich wollen wir in der Destilliere eine Führung mitmachen. Aber hallo, 13€ pro Person. Die Führung haben wir uns verkniffen. Stattdessen sind wir gleich im Ausschank hängen geblieben und probieren sechs verschiedene Sorten Jameson Whiskey. Der teuerste, Flasche über 100€, war der beste. (Man gönnt sich ja sonst nichts). Gekauft haben wir nichts, weil die Alkoholika sehr teuer sind. ( hohe Alkoholsteuer !). Dafür noch einen Irish Coffee getrunken. So, nun müssen wir irgendwie ins Hotel kommen. Aber alles easy. Über den Fluss, am Brazen Head Pub vorbei, den Berg hoch und wir sind im Hotel. Abendessen gibt es wieder um 19.00 Uhr. Also noch ein wenig Zeit um zu schreiben und den Koffer vorpacken. Morgen geht es weiter Richtung Westen, durch das grüne Irland. Das Abendessen war sehr lecker. Ich hatte Krabben in Blätterteig, Fischauflauf mit Lachs, Als Nachspeise Apfelkuchen mit Kaffee. Um 20.45 Uhr treffen wir uns mit Wilma und Klaus und ziehen nochmals um die Häuser. Puh, das war Klasse!! Fast neben unserem Hotel ein großer Pub. Voll mit lustigen trinkfreudigen Menschen. Wir konnten einen Tisch neben der Theke erhaschen. Eine dreiköpfige Band spielte tolle irische Trinklieder. Als Pauseneinlage wurde Riverdance getanzt. Aber um 23.00 Uhr ging auch der schöne Abend vorbei. Morgen fahren wir durch „ das grüne Herz“ Irlands. Sehen den größten Fluss des Landes, den Shannon, malerisch gelegene Ruinen mit den irischen Hochkreuzen, und Galway wo wir übernachten werden.

Sonntag, 16.05.2010

Gut geschlafen. Um 07.00 Uhr aufgestanden. Heute verlassen wir Dublin. Aber zuerst, wie jeden morgen das gleiche Procedere. Nach dem Frühstück fahren wir bei Sonnenschein und blauen Himmel los. Der erste Weg führt uns Richtung Westen zu den Klosterruinen von Clonmacnoise. Nachdem wir Dublin verlassen, und wir das Lied über Molly Malone gesungen haben, zeigt uns Werner, um uns die Fahrt angenehm zu gestalten, einen Film über Irland. Doch auch die Landschaft an sich ist sehr schön. Grün, wohin das Auge blickt. Verschiedene grüne Töne, teils hügelig, teils flach. Die weißen Schafe bilden einen schönen Kontrast. Am späten Vormittag erreichen wir Clonmacnoise. Es ist die bedeutendste frühchristliche Klosteranlage Irlands. Landschaftlich sehr schön gelegen. Am Shannon Fluss liegen die Ruinen oberhalb des Flusses. Unser Bus ist der erste der auf dem Parkplatz zu stehen kommt. Drei Dinge die mich angenehm berühren.Das Wetter ist KlasseUnser Bus mit nur 25 Personen kann in aller Ruhe schauen, wobei wir nun bei Punkt 3 wären.Die Ruhe!!Nun, wir gehen erst in den Besichtigungsraum. Die bedeutendsten Hochkreuze hat man, aus witterungsbedingten Gründen, überdacht. Nachdem wir uns einen Film über die Anlage angesehen haben, gehen wir ins Freie. Ca 200 Grabsteine aus verschiedenen Zeitepochen stehen verwittert, teils gerade, teils von dem Stürmen gekennzeichnet rund um die Kathedrale und der Nonnenkirche. Einfach gigantisch toll. Nach unserem Buspicknick, Würstchen, Frikadellen, Kartoffelsalat, Bier oder Wein, ( Werner hat an alles gedacht ), fahren wir gegen 12.45 Uhr weiter. Unser nächstes Ziel ist eine Schifffahrt auf den Corribsee. Bis dahin ist noch Zeit und wir fahren westwärts. Vorbei an viel satten grün mit dem gelben Ginster dazwischen, kleineren Häuschen, Torffeldern. Die Gärten um die Häuschen alles super gepflegt. Um 14.00 Uhr sind wir auf der Corrib - Princess. Das Boot teilen wir uns mit einer holländischen Reisegruppe. Die Schifffahrt dauert ungefähr anderthalb Stunden. Wir befahren einen Seitenarm des Corrib, vorbei an unberührte Natur. Gräser bilden die Begrenzung, bevor wir in den gleichnamigen See schippern. Es ist der größte Binnensee des Distrikts Irlands. Um 16.00 Uhr ist der schöne Ausflug vorbei. Viel Natur, tolles Wetter, was will man mehr. Wir gehen zu Fuß in die Universitätsstadt Galway. Dieses beschauliche Städtchen mit kleinen buntbemalten Häusern, einen Pub neben dem anderen, empfängt uns mit Sonnenschein. Das Treiben und Leben in den engen Gassen ist ansteckend. Viele Studenten die in den Straßen Instrumente spielen oder singen runden das Bild ab. In einem Geschäft bekomme ich ein keltisches Kreuz. In einem anderen einen Claddaghring. ( Ein Ring für Verliebte, das ein Zeichen der Liebe und Treue darstellt). Um 17.30 Uhr fahren wir ca. 2 Km. zu unserem Hotel Best Western. Hier bleiben wir zwei Nächte. Das Zimmer ist mit dunkelnden, auf alt getrimmten, Möbeln ausgestattet. Auch hier wieder ein breites und ein normales Bett. Um 18.30 Uhr gibt es Abendessen. Ich glaube, danach werden wir noch einmal in den Ort gehen. Das Abendessen war geschmacklich und von der Auswahl topp. Wir konnten uns aus fünf Gerichten etwas aussuchen. Um 20.00 Uhr treffen wir vier uns an der Rezeption. Wilma und ich laufen die zwei Kilometer, Klaus und Wilfried fahren mit dem Bus. Natürlich waren die zwei eher da als wir. Aber der Sparziergang hat gut getan. Gut das es Handys gibt. Denn, am Treffpunkt waren unsere Männer nicht. So schickte Wilma eine SMS an Klaus und wenig später trafen wir uns in einem Pub. Sehr gemütlich, rauchfrei. Wir unterhielten uns und hatten viel gelacht. Um 23.30 Uhr nahmen wir den letzten Bus. Nun aber ins Bett!!

Gefahrene Tageskilometer: 240 Km.

Montag, 17.05.2010

Die Sonne kitzelt uns wach. Kurz nach 07.00 Uhr raus aus den Federn. Heute ist wieder Natur angesagt. Nach dem Frühstück fahren wir zu den Klippen of Moher die spektakulär 200 m. senkrecht aus dem Meer ragen. Danach geht es zum mittelalterlichen Bunratty Castle. Aber eins nach dem anderen. So, um 09.00 Uhr sitzen wir frisch gestärkt im Bus und los geht’s. Der Himmel bewölkt sich. Aber die Sonne versucht sich durchzuwuseln. Wieder einmal viel grün, kleine Ortschaften. Die Gegend wird hügelig. Auf einer Anhöhe bleiben wir stehen und sehen mehrere Seen eingerahmt in einer grünen hügeligen Kette. Fahren an Moorlandschaften vorbei. Je nach Sonnenstrahlung geben die Wiesen unterschiedliche grüne Kompositionen frei. Unterwegs Stopp bei einem Dolmengrab in Poulnabrone. Was das allerdings zu bedeuten hat weiß ich nicht. Die Landschaft wird karger, die Straßen enger. Über diese Dolmengräber steht nichts im Reiseführer. Nur so viel, es sah aus als ob Obelix Steinweitwurf gemacht hätte. Vier Basaltplatten stehen sich aufrecht gegenüber darauf eine große Basaltplatte als Dach mit schräger Neigung. Am späten Vormittag erreichen wir die Klippen of Moher. Wir fahren auf dem Busparkplatz und dann strömen wir los. Man kann rechts und links die Wege benutzen. Wir krakeln etliche Stufen hoch. Wie schon erwähnt ragen die Felsen 200 m. aus dem Wasser auf einer Länge von 8 Km. Leider zeigt sich der Atlantik von seiner ruhigen Seite. An manchen Tagen peitschen die Wellen etliche Meter an den Felsen hoch. Viele verschiedene Vogelarten brüten in den Felsspalten. Um die Mittagszeit, nach unserem obligatorischen Buspicknick, fahren wir weiter zum Bunratty Castle. Ihr werdet es nicht glauben. Aber, kaum sitzen wir im Bus, regnet es. Tja, in Irland muss man mit allem rechnen. Nach einer Stunde Fahrzeit, die wir mit Meditation verbracht haben, sind wir nun in Bunratty Castle. Als erstes besichtigen wir das Castle, was uns Eindrücke ins mittelalterliche Leben bzw. in verschiedenen Wohnformen gibt. Es geht zuerst in eine Halle wo jetzt Bankette abgehalten werden. Früher diente der Raum als Wachstube. Geht man die steilen Treppen hoch, gelangen wir in einen größeren Saal. Dieser diente ursprünglich als Bankett und Empfangssaal des Grafen von Thomond. Der Graf fällte auch dort Urteile. Dieser Saal war für die Frauen Tabuzone. Diese mussten sich in den oberen Gemächern aufhalten. Aber, Frauen sind ja nicht blöd. Um das Geschehen mitzuerleben wurde ein kleines Fenster eingebaut. Ferner sehen wir, bei warmen Wetter, verschiedene Behausungen. In diesen Häusern, mal spartanisch eingerichtet, mal mit ein wenig mehr Mobiliar. In diesen Häusern wurde mit Torf geheizt. Am späten Nachmittag heißt es Abschied nehmen. Bei irischer Folkmusik fahren wir zu unserem Hotel in Galway. Unser Hotel erreichen wir bei leichten Regen um 17.30 Uhr. Um 18.30 Uhr ist Abendessen. Nach dem köstlichen Abendessen gesellte sich noch ein Ehepaar zu uns. So zogen wir zu sechst los. Diesmal fuhren wir alle mit dem Bus in die Stadt. Auf Anhieb die für uns richtige Kneipe oder Pub gefunden. Der Innenraum sah aus wie eine Kirche. Links und rechts ging eine Empore hoch. Auf dieser saßen wir und hörten ab 22.00 Uhr Live-Musik. Der Pub war rappelvoll. Leider ging um 23.30 Uhr der letzte Bus sodass wir Richtung Haltestelle laufen mussten. Unterwegs viele junge Leute lustig angeheitert und teils auch übermütig. Ein toller Menschenschlag!

Gefahrene Tageskilometer: 220 Km.

Dienstag, 18.05.2010

Ja, ja das Wetter. Ich glaube bei Touristen in Irland Gesprächsthema Nr.1. Also, um 06.30 Uhr klingelt der Wecker. Heute geht es nördlich in die wilde ursprüngliche Natur von Connemara. Als erstes aber die Kylemore Abbey. Früher ein Kloster der Benediktinernonnen, heute ein Internat. Nach dem Frühstück, bei wolken-verhangenem Himmel fahren wir los. So, nun regnet es auch noch. Also was tun? Na, schlafen, was sonst! Aber nein, auch im Regen ist die Landschaft sehenswert. Wir sitzen ja im Trockenen. Viele Häuser stehen zum Verkauf. Auch in Irland ist die Wirtschaftskrise mit Bankencrashs eingezogen. Wo früher die Arbeitslosigkeit bei knapp 3% lag, beträgt diese jetzt fast 14%. In den Connemara Nationalpark wird auch der gleichnamige Marmor abgebaut. Trotzdem gehört der Connemara Nationalpark zu den unberührtesten Landschaften Irlands. Kahle Hochebenen wechseln sich ab mit grünen Tälern. Raue Berghänge stehen im Kontrast zu den Flach-mooren. Dazwischen immer wieder dunkle Bergseen. Es gibt auch rechts und links eine Gebirgskette mit Namen Twelve Bens. Die sehen wir jetzt nicht, denn wie das im Moor so ist, ist es nebelig. Irgendwann erreichen wir Henry Mitchells Märchenschloss Kylemore Abbey. Als wir über die Brücke fahren, hören wir das Lied von Heintje „ Ich bau dir ein Schloss“. Das Schloss liegt verwunschen an den Kylemoresee. Nebelschwaden ziehen auf. Sodass das Schloss noch verwunschener aussieht. Weiter geht’s am einzigen Fjord Irlands mit Namen Killary. In dem gleichnamigen Ort machen wir unser Buspicknick. Anschließend besuchen wir alle einen winzigen urigen Pub. In diesem trinken wir einen Irish Coffee (mehr Whiskey als Kaffee). Es regnet immer noch, aber das macht nichts. Mit „ Hoch auf dem gelben Wagen „ singend fahren wir weiter. Vorbei an wildromantischen Bächen mit kleinen Wasserfällen. Der Nebel klebt immer noch in den Bergen. Einige Schafe stehen wie belämmert in der Gegend rum, und… wir fahren weiter. Werner sorgt, wie so oft, wieder für Kurzweil. Wir sehen auf den Bordfernseher eine irische Folkgruppe die uns verschiedene Aufführungen des Riverdance zeigt. Über Sligo und Drumcliff fahren wir ins 25 000 Seelenstädtchen Donegal. Um 16.30 Uhr erreichen wir Donegal. Das Städtchen, bis auf das Castle und den vielen Pubs (für uns wichtig), bietet es nicht viel. Unser Hotel, Central Hotel, liegt, wie der Name schon sagt, im Zentrum. Wilfried und ich stöbern noch ein wenig rum. Ach ja, das Hotel hat Flair, obwohl wir aus unserem Fenster auf eine Mauer schauen. Ist ja nur für eine Nacht! Donegal ist Distrikt sowie auch Distriktstadt. Wir sind ganz in der Nähe zu Nordirland, was ja wiederum zur britischen Krone zählt (ade Euro). Also, morgen verlassen wir die Republik Irland. Schade. Die Menschen, die Natur und natürlich die Pubs sind einzigartig. Okay, genug Trübsal geblasen. Heute, nach dem Abendessen, ist wieder bei Live-Musik, versteht sich, Guinness-Night angesagt. (Mittlerweile schmeckt es mir auch). Es ist unser letzter Abend in Irland und ich schwächele. Ich habe mich um 21.30 Uhr ins Bett gelegt. Schwindel und Übelkeit plagen mich.

Gefahrene Tageskilometer: 300 Km.

Mittwoch, 19.05.2010

Um kurz vor 07.00 Uhr klingelt der Wecker. Mir ist immer noch schwindelig. Wie schon geschrieben, verlassen wir heute die Republik Irland. Vorher fahren wir aber noch, nach dem Frühstück versteht sich, an die Glen Bay und vorbei an dem größten Fischereihafen Irlands, Killybegs, Ferner fahren wir in Kleinbussen zu den größten Klippen Europas. 600m hoch fallen die senkrecht aufstehenden Klippen ins Meer. Wir passieren den National-park Glenveagh und befinden uns im County Londonderry. Von den Iren einfach nur Derry genannt. Wie ihr ja wisst herrschte dort lange Zeit Bürgerkrieg. Die Anhänger der Krone nennen die Stadt nach wie vor London-derry. Aber um das zu erklären müsste ich ein neues Buch schreiben. (ich verstehe manche Zusammenhänge bis heute nicht). Nun, das wäre der Tagesplan für heute. Nach dem Frühstück und bei Nieselregen fahren wir um 08.45 Uhr los. An unserer linken Seite der Atlantik. Der Nebel lichtet sich und stellenweise sieht man schon am Himmel blaue Lücken. An Killybegs, dem größten Fischereihafen fahren wir vorbei .Es geht bergauf. Rechts und links gepflegte Häuser mit noch gepflegteren Vorgärten. Der Ginster mit seiner leuchtend gelben Farbe lockert das Gesamtbild auf. Unterhalb der Klippen steigen wir in Kleinbusse um. Diese bringen uns ein Stück höher an die Klippen heran. Auf dem Parkplatz angekommen haben wir eine Stunde Zeit. Es ist ein spektakulärer Anblick. Die Klippen sind teils bemoost, teils mit Flechtwerk bedeckt. Der Nebel steigt langsam auf. Unten, ca. 600m. tief, das blaue Meer. Auf halber Strecke, ein versteckter Bergsee. Wir steigen auf torfigen Untergrund ca. 200 m. hoch, um noch einen schöneren Ausblick zu erhaschen. Ein spektakulärer Anblick. Meinen persönlichen spektakulären Auftritt habe ich, als ich mir ein Schaf als Handpuppe kaufte. Das Schaf wird von der Gruppe auf den Namen „ Molly Malone „ getauft. Weiter geht’s auf engen Straßen, bei blauem Himmel, an Torffeldern vorbei. Diese fast schwarzen Felder werden nur unterbrochen mit weißen Schafen und gelben Ginster. Der Torf wird noch in teils schwerer körperlicher Arbeit abgestochen. Irgendwo an der Küste ein Strand. Ja, Irland besitzt auch Strände. Schöne weitläufige, menschenleere Strände. Wir gehen an der Küste spazieren. Wilfried entdeckt einen Felsen mit zig verschiedenartigen Flechten, Blumen und was sonst noch alles (ihr wisst, ich bin da nicht so firm drin). Nachdem sich Wilfried daran so erfreut hat (er blüht dabei richtig auf, noch eine Primel mehr!), gehen wir ein wenig die Straße entlang um Schafe auf einen Felsen zu filmen und zu fotografieren. Eine friedliche Landschaft. Nachdem wir unser Picknick hinter uns haben, setzen wir um 12.50 Uhr die Fahrt auf schlecht befahrbaren Straßen fort. Wir fahren immer noch durch den Nationalpark mit dem Ziel Londonderry zu erreichen. Um 15.00 Uhr erreichen wir völlig unspektakulär den Distrikt Londonderry. Nun sind wir in Nordirland!!Hier werden wir wieder „ Pfunde“ los. Leider keine körperlichen, sondern nur in Währungsform. Denn, wir sind in Großbritannien. Um kurz nach 15.00 Uhr sind wir in der Kulturhauptstadt Londonderry. Mit Werner machen wir eine kleine Stadtbesichtigung. Wir laufen auf der Stadtmauer entlang. Dort sehen wir das protestantische Viertel, das als Anhänger Englands selbst die Nationalfarben (Union Jack) auf den Bürgersteigen gemalt hat. In dem katholischen Viertel leben überwiegend Anhänger Irlands. Der Konflikt ist heute noch da. Derry ist eine Arbeiterstadt wo ein Reihenhaus eng neben dem anderen steht. An manchen Häusern sehen wir Zeichnungen von Militär und Aufstand. Im Zentrum ein großes Einkaufszentrum. Derry liegt sehr hügelig. Nach unserem Stadtbummel, der mit Geldwechseln den wichtigsten Part darstellte, fahren wir zwei Stunden später ins Hotel. (Gut so, denn diese Stadt war mir nicht geheuer. Obwohl die Menschen dort alle nett und freundlich waren).Um 17.00 Uhr haben wir das Waterfood Hotel erreicht. Das Hotel liegt außerhalb von Derry (gut gewählt). Da nichts los ist, bot sich Werner an eine Busparty zu machen. Dort können wir uns austauschen. Sagen, was uns gefallen, oder auch nicht gefallen hat. Aber erst Abendessen. Da Essen war toll. Unsere Gruppe hatte einen Saal für sich. Die Tische vornehm eingedeckt. Es gab Büffetform. Obwohl man nur einmal gehen durfte, danach wurde das Büffet sofort abgeräumt. Die Nachspeise, am Tisch serviert, war ein Augenschmaus. Danach ging es zur Busparty. Werner hatte verschiedene Sorten an Whiskeys, Wein, Bier und Sekt. Wir haben uns mit den anderen Leuten gut unterhalten. Mittlerweile kennt der ganze Bus meine Molly. Aber um 22.30 Uhr ging auch der schöne Tag und Abend vorbei. In unserem Hotelzimmer eine unerträgliche Wärme.

Gefahrene Tageskilometer: 190 Km.

Donnerstag, 20.05.2010

Gut geschlafen. Um 07.00 Uhr klingelt der Wecker. Mittlerweile haben wir im Koffer Chaos. ( Aber die anderen auch !) So, heute haben wir unseren letzten Tag in Irland. Nach dem Frühstück geht es zu einem der größten Naturwunder Irlands, zum Giant`s Causeway. Danach fahren wir an der Antrimküste entlang bis nach Belfast. Aber auch heute, eines nach dem anderen. Pünktlich um 08.30 Uhr fahren wir bei wolkenverhangenem Himmel los. Grün, grün soweit das Auge reicht. Weiße Schafe, gelber Ginster und verschiedenfarbige Rhododrendonbüsche bringen lebhafte Farbkleckse ins grün. Die Antrimküste soll eine der schönsten Küsten Irlands sein. So ist es, wild zerklüftet, Kreidefelsen, malerische Sandstrände und ein Castle am Hang gelegen, wo ein Teil schon ins Meer geplumpst ist. Wir fahren durch Bushmills, wo der leckere Whiskey herkommt. Gegen 10.00 Uhr kommen wir zu den Giant`s Causeway. Ca 40 000 Basaltsäulen unterschiedlichster Höhe sehen wir. Es wirkt gigantisch. Die Säulen sehen teils aus wie sechseckige Treppen, teils wie ein Steinteppich. Vor allem das Wetter spielt mit. Es ist relativ warm und trocken. So, im nach hinein noch etwas zur Bildung.
Giant`s Causeway ist vor ca 60 Mill. Jahren entstanden und wurde durch Vulkanausbrüche, nach denen sich nach dem Abkühlen der Lava, ein hartes Gestein(Basalt) bildete. Seine regelmäßige sechseckige Form wurde durch den langsamen und gleichmäßigen Abkühlungsprozess gebildet. Oder aber, der Giant`s Causeway ist ein Damm der Irland und Schottland miteinander verband. (hat was mit Riesen und Elfen zutun). Um 11.30 Uhr geht es südwärts nach Belfast. Unterwegs machen wir noch ein Buspicknick mit herrlicher Aussicht auf die wilden Klippen. Leider müssen wir bald Abschied nehmen von dieser traumhaften Kulisse. Nun fahren wir nonstop an dieser tollen Küste vorbei nach Belfast, wo wir um 15.00 Uhr eintreffen. Wir fahren am Hafen entlang, Das Außenthermometer zeigt 21 Grad. Kein Wunder das die Einheimischen kurzärmelig rumlaufen. Wir treffen uns mit der Reiseleitung die uns Belfast näher bringen soll. Belfast, Hauptstadt von NORDIRLAND mit ca. 1,7 Mill. Einwohner, Wir fahren an dem Rathaus vorbei Richtung Werft. In dieser Werft wurde 1911 die Titanic gebaut. Sehr interessant mit welchen Mitteln und unter welchen Bedingungen die Menschen früher arbeiten mussten. Weiter geht’s. Es ist echt doof mit dem Bus die Stadtrundfahrt zu machen. Die Reiseleiterin gibt sich wirklich Mühe, aber da wir fast hinten sitzen bekommen wir wenig zu sehen. Wir fahren auch durch verschiedene Viertel. Unter anderem das protestantisch liberale Viertel mit vielen Wandmalereien von Aufständen und Bürgerkriegen. Ein bisschen Unwohl ist mir die ganze Sache. Zum Abschluss sehen wir noch die über 150 Jahre alte Universität. In der Einkaufsstraße steht ein schiefer Uhrturm. Schief deshalb, weil unterhalb der Einkaufsstraße ein Fluss fließt. Um 17.00 Uhr sind wir in unserem Hotel Holiday Inn. Schnell den Koffer aufs Zimmer gebracht, und los geht es auf Entdeckertour. Zum Abendessen haben wir uns abgemeldet. Mit Straßenkarte und GPS bewappnet machen wir uns auf den Weg, um wenigstens den Stadtkern von Belfast zu erkunden. Wir schauen uns das Rathaus, das Opernhaus, einige Straßenzüge, Kirchen und den legendären Pub „ The Crowne“ an. Der Pub ist über 100 Jahre alt, sowohl an der Außenfassade als auch das Innere wurde so erhalten. Selbst die Lampen werden noch mit Gas zum leuchten gebracht. Links eine lange holzgetäfelte Theke mit zig Zapfhähnen. Rechts einige durch Türen abgetrennte Nischen in denen sich gemütliche Sitzgruppen befinden. Vielleicht gehen wir heute auf ein Bier rein. Aber erst noch das Einkaufscenter mit den schönen Namen: Victoria Square. Tolle exquisite Geschäfte. Aber das tollste ist in der dritten Etage unter einer Glaskuppel. Mit einem Aufzug fahren wir auf eine schwebende Plattform. Auf dieser überdachten Plattform haben wir einen Rundblick auf Belfast. Wir sehen nochmals die Werft, den Clocktower und vieles mehr. Nun haben wir Hunger. Im Einkaufscenter gibt es auch eine sogenannte Fressmeile. Hier essen wir eine Pizza. Pappensatt gehen wir Richtung Hotel. Wir wollen noch im Crowne Pub ein Bier trinken. Aber der Pub war so rappelvoll das wir ins Hotel gehen wollten. Unter-wegs, in der Nähe unseres Hotels haben wir noch einen anderen Pub gefunden (was nicht schwierig ist). Natür-lich muss ich auch diese Toilette ausprobieren, weil Bier bekanntlich harntreibend ist. Ich bin auf diese Irland-tour auf etliche Toiletten gewesen. Würde ich einen Toilettenführer schreiben, bekämen alle die Note sehr gut plus. Eine Sauberkeit und geschmackliche Einrichtung einfach grandios. Im Hotel noch mit Wilma und Klaus ein Guinness getrunken. Um 22.00 Uhr gehen wir ins Bett. Morgen ist um 05.00 Uhr die Nacht um.
Leider, leider verlassen wir morgen Irland.
ADE GUINNESS

Gefahrene Tageskilometer: 220 Km.

Freitag, 21.05.2010

Oh Schock, oh Graus. Um 04.45 Uhr klingelt der Wecker. Fertig machen! Um 05.30 Uhr werden die Koffer verladen, danach ein Zack-Zack Frühstück. Um 06.15 Uhr ist Abfahrt. Wir müssen um 06.30 Uhr auf der Fähre sein, die uns in ca. 3 Stunden nach Schottland bringt. Unser Ziel für zwei Nächte ist Glasgow. Super pünktlich fahren wir los. (Deutsche Pünktlichkeit und so). Es ist zwar diesig doch kein Regen. Pünktlich sind wir im Hafen. Und wer ist nicht da?? Genau, die Fähre von der Stena Line!! Ca eine Stunde Verspätung. Hoffentlich gibt es hier keine Eisberge, denn der Nebel wird dichter und dichter. Nach anderthalb Stunden lichtet sich der Nebel und wir fahren endlich in den Bauch der Fähre. Soeben kam der Zoll durch den Bus. Werner sagte, dass wir alle Deutsche seien und hat dabei nicht an Molly gedacht, die jetzt als blinder Passagier in der Ablage liegt. So, um 08.15 Uhr endlich Leinen los und raus aufs Meer. Wir sitzen bei Kaffee in der Kaffeebar und schauen nach draußen. Man sieht allerdings so gut wie gar nichts, weil, Nebel!!! Um 11.15 Uhr erreichen wir den Hafen von Stranrear. Nun sind wir in SchottlandDie Sonne will noch nicht scheinen. Der Himmel ist bewölkt, aber kein Regen. Mit der schottischen National-hymne fahren wir aus dem Hafen. Mit blauem Himmel, zurückgezogenes Irischen Meer (Ebbe), fahren wir ca 140 Km nördlich nach Glasgow. Werner zeigt uns zum Einstimmen einen Film über Schottland. Das irische Meer auf der linken Seite, fahren wir auf gut ausgebauten aber engen Straßen. Auch hier viel grün, Schafe und einen Golfplatz neben dem anderen. Um kurz vor 13.00 Uhr ein Buspicknick. Auf einmal, eingebettet in grüne Hügel, Glasgow, Schottlands größte Stadt. Und gleich sind wir im Stau! Auf dem ersten Blick sehen wir moderne Wolkenkratzer und viktorianische Bauten dicht beieinander. Glasgow ist sehr hügelig. In der City ein Geschäft neben dem anderen, ein Cafe neben dem anderen. An der ältesten Kathedrale und dem ältesten Haus, aus dem Jahre 1471 steigen wir aus. In der Kathedrale sind mehrere Katakomben. In einigen sind Ausstellungen. Als nächstes sehen wir eine Teppichfabrik mit einer Dogenpalast Fassade. Der Fabrikbesitzer liebte Venedig und baute wenigstens die Fassade nach. Ferner ein viktorianisches glasbedecktes Tropenhaus mit etlichen Palmen und ein nettes Cafe drin. Widerrum davor einen Brunnen mit Königin Victoria drauf. Wir fahren am Fluss Clyde entlang. Unter anderem überspannt eine, aus dem 19. Jahrhundert alte Hängebrücke den Fluss. Als nächstes sehen wir zwei zeppelinartige Gebilde wo in einem ein Imax Kino drin ist. Ferner sehen wir die Konzerthalle die aussieht wie ein Gürteltier. Nachempfunden von der Konzerthalle in Sydney. Fahren durch das Universitäts-viertel wo ca. 15 000 Studenten studieren. Um 16.00 Uhr gehen wir die Einkaufsstraße per Fuß. Viele nette ausgefallene Geschäfte. Leider ist eine Stunde „Freigang“ nicht sehr lang. Um 17.30 Uhr fahren wir aus Glasgow raus zu unserem Hotel. Bei Sonnenschein ist jede Stadt schön, selbst Glasgow. Hier muss man sich nicht unbedingt aufhalten. Es dauert gut eine halbe Stunde bis wir aus der Stadt sind. Sehen im Vorbeifahren teils schmucke Einfamilienhäuser aber auch Wohngettos aus den 60iger, 70iger Jahren. Dort möchte man abends nicht spazieren gehen. Nun aber fahren wir ins Grüne. Um 18.30 Uhr haben wir das Hotel erreicht. Es ist bisher das schlechteste Hotel was wir jemals hatten. Im Zimmer kann man sich kaum bewegen. Wir müssen erst den Sessel raus stellen um unsere Koffer abzustellen. Ein schmales Bett und ein Fernseher der nicht funktioniert. In dieser Absteige bleiben wir zwei Nächte. Um 19.30 Uhr gibt es Abendessen was sehr schmackhaft war. Wir hatten Krabbensalat, Fisch als Hauptspeise. Während des Essens hörten wir auch von anderen Gästen unserer Gruppe das diese unzufrieden waren. Nun waren wir wiederum beruhigt. Zwar versuchte Wilfried es zweimal zu reklamieren. Leider ohne Erfolg. Nach soviel Frust schmeckte uns das Bier trotzdem gut und wir verbrachten noch einen feucht fröhlichen Abend. Um 22.00 Uhr gingen wir aber zu Bett.

Gefahrene Tageskilometer: 200 Km.

Samstag, 22.05.2010

Scheiße geschlafen. Bis 03.00 Uhr Diskomusik gehört. Unser Zimmer muss wohl darüber liegen. Dann das schmale Bett, wo ich das Gefühl hatte jeden Moment rauszufliegen. Aber Okay. Denn das Wetter entschädigt alles. Wir haben strahlend blauen Himmel. Heute fahren wir in die Highlands. Entlang an Loch Lomond, fahren über Inveraray zum Loch Awe. Besichtigen die Ruine des Kilchurn Castle. Weiter geht’s ins Hafenstädtchen Oban, durch das berühmte Glen Coe Tal, wo eine der blutigsten Schlachten in der schottischen Clan Geschichte stattfand. Aber, wie immer und jeden Tag, eins nach den anderen. Eins noch, ihr merkt wie viel wir an einem Tag zu sehen bekommen! Um 07.45 Uhr, nach dem Frühstück ist Abfahrt. Auf geht’s über die Autobahn Richtung Norden. Während wir so fahren noch ein paar Anmerkungen. Die Schotten haben schottische Einkaufszeiten. Außer Donnerstags schließen alle Geschäfte zwischen 17.30 Uhr und 18.00 Uhr. Blöd nicht?? Möchte nur mal wissen wie die Berufstätigen einkaufen gehen. Nun ja, nicht mein Problem. So, nun genießen wir bei Sonnenschein und blauen Himmel die Fahrt. Gegen 10.00 Uhr erreichen wir Loch Lomond. Nicht das ihr meint ein Loch ist ein Loch. Nein, Loch heißen die Binnenseen. Wobei der Loch Lomond der größte Binnensee Schottlands ist. Der See ist eingebettet in einer grünen Hügelkette. Es fahren Motorboote, Kanus aber auch Ausflugsdampfer darauf. Molly, unser Schaf, wollte raus und schaut nun aus dem Busfenster. Leider haben wir hier nur sehr wenig Aufenthalt. Denn, wie geschrieben, haben wir heute ein gewaltiges Tagespensum. Weiter geht’s auf der Landstraße. Wir fahren ganz lange am See entlang. Die Hügelkette wird gebirgig mit nur wenig Nadelgehölz. Leider nimmt die Wolkendecke zu. Aber das ist typisch für die Gegend. Vorbei an kleinen Ferien-häuschen und viel Nadelgehölz erreichen wir Oban. Die Hafenstadt mit 7500 Einwohnern ist der größte Ort im Umkreis. Bis auf den Mc.Caig Tower bietet die Stadt nicht viel. Dieses Kolosseumartige Gebilde wurde von dem Bankier Mc.Caig entworfen (auch er hatte an Italien Freude). Als dieser starb, ließen seine Nachkommen es unvollendet. Hier werden wir unser Buspicknick genießen. Gut gestärkt setzen wir die Fahrt fort. Bis wir aber Glen Coe erreichen machen wir noch viele Fotostopps. Schauen uns verschiedene Seen mit Umgebung an. Oft sind auch, für uns unbekannte, Ruinen dabei. Die sich entweder auf eine Insel oder an eine der vielen Klippen befinden. Eine sagenhafte Kulisse. Vorbei an ginsterbedeckten Hügeln erreichen wir Glen Coe. Es ist die spektakulärste Tallandschaft Schottlands. Bis zu 1000m hoch ragen die Wände. Unzählige Wasserfälle fließen die Felsen hinab in den dahin plätscherten River Coe. Die Berge teils schneebedeckt. Aber es geht weiter. Über eine gut ausgebaute Straße fahren wir nach Glen. (Was übrigens Tal heißt), durch das düsterste und einsamste der schottischen Moore, das Rannoch Moor. UiiH, ich darf auf dem Reiseleiterplatz sitzen um so die herrliche Landschaft zu filmen. Rechts von uns das Loch Awe, das eingebettet in einem waldgesäumten Tal liegt. Nördlich des langgezogenen Sees kommen wir nach Kilchurn Castle. Eine Wohnburg aus dem 15. Jahrhundert. Leider sehen wir nur die Ruine. Als letzten Höhepunkt halten wir in Inveraray. Das Städtchen am Loch Fyne gelegen stammt aus dem 18.Jahrhundert. Die weißen Häuser sind eine Pracht, wenn man von den vielen Souvenirläden absieht. Am Loch Fyne steht das Argyll Arms Hotel und das Rathaus. Der Bau des Inveraray Castle wurde 1744 begonnen und endete erst vierzig Jahre später. So, das war heute ein Tagesausflug in die Highlands, die, bei schönem Wetter, was wir hatten, eine Reise wert war. Viele Biker sind unterwegs um die engen und kurvigen Straßen zu genießen. An jeder Ecke gibt es Bed und Breakfast Hotels. Wir genießen noch die Fahrt an verschiedenen Seen und Natur bis wir um 19.00 Uhr in unserem Hotel sind. Es war ein toller Tag mit vielen Eindrücken. Um 19.30 Uhr gibt es Abendessen. Es war nicht so berauschend. Mit einem Teil der Gruppe noch bis 22.00 Uhr draußen gesessen.

Gefahrene Tageskilometer: 410 Km.

Sonntag, 23.05.2010

Um kurz vor 07.00 Uhr klingelt der Wecker. Einigermaßen geschlafen. Heute geht die Fahrt in die Hauptstadt des Landes nach Edinburgh. Dort verleben wir einen Tag. Das Wetter ist nicht so schön wie gestern. Aber das macht nichts. Für eine Stadtbesichtigung gerade richtig. Kurz vor 09.00 Uhr fahren wir schon über die Autobahn in die nur 60 Km. entfernte Stadt. Trotz der nahen Entfernung sind sich beide Städte nicht grün. Während Glasgow eine Industrie- und Arbeiterstadt ist, mit, wie schon beschrieben, Wohngettos, kahle moderne Hochhäuser, ist Edinburgh eine Stadt des Mittelstandes. Edinburgh wirkt sauber, städtebaulich gesund, eine langsam gewachsene Stadt. Edinburgh erhebt sich inmitten eines urzeitlichen Vulkangebietes, dessen Berge von der Eiszeit durch tiefe Täler getrennt wurden. Die Täler, die sich oft als die grüne Ader durch die Stadt ziehen, sind ein Beitrag der Natur zum Flair dieser Stadt. So, das steht im Reiseführer. Heute ist ja Sonntag und in der Innenstadt findet ein Marathon statt. Toll!!! Als wir in die Stadt rein fahren, fühlt man sich gleich zwischen dem 14.-und 17. Jahrhundert versetzt. Die Häuser sind maximal zweigeschossig verziert mit Zinnen und Schnörkel reihen sich wie eine Kette nebeneinander und hintereinander. Es fehlen nur noch Kutschen davor. Wir fangen mit der Neustadt an. Breite Straßen, wie auf einen Reißbrett entworfen. Viele Banken, Restaurants, Geschäfte. Wenn wir allerdings von der Neuzeit sprechen, so sprechen wir über Häuser aus dem 18. Jahrhundert. Als nächstes besuchen wir den Holyrood Palast. Zurzeit ist die Besichtigung gesperrt, weil, Prinz Charles zugegen ist. Während der Fahrt dorthin erzählt uns die Reiseleiterin wie teuer eine Mietwohnung ist. Ein Einraum Apartment von ca. 50 qm. in der Nähe der Haupteinkaufsstraße gelegen, kostet warm 850 Pfund, ca.1000 €. Es gibt aber wenige Mietwohnungen. Der Mietvertrag läuft über ein halbes Jahr, danach wird monatlich verlängert. Die Wohnungen sind auch noch möbliert, sodass sich keine private Atmosphäre einstellen kann. Durchschnitts-einkommen pro Woche 500-600 Pfund. Nun endlich, nach vielen Sperrungen, stehen wir vor dem Holyrood Palast. Hier herrscht ein reges Treiben, Luxuskarossen fahren rein und raus. Der Palast liegt eingebettet am stadteigenen Vulkan mit viel Grün. Weiter geht’s die Royal Mile entlang zum Edinburgh Castle. Die Royal Mile verbindet das Edinburgh Castle mit dem Holyrood Palast. An dem Castle halten wir an und wir dürfen bis 17.30 Uhr die Stadt auf eigene Faust ansehen. Dieses machen wir, indem wir mit einem Sightseeing Bus fahren. Bei traumhaftem Wetter fahren wir los. Sehen von einer höheren und offenen Perspektive alle Sehenswürdigkeiten. Diese alle aufzuzählen wäre zu viel. Am besten man schaut sich diese traumhafte Stadt für ein paar Tage selber an. Auf halber Strecke plötzlich Stopp. Toll, hier ist die zentrale Haltestelle für alle Busse. Jetzt dürfen wir noch wieder zwanzig Minuten warten (haben auch alle Zeit der Welt). Die Tour soll zwei Stunden dauern. In den zwanzig Minuten Wartezeit wollen wir noch Geld wechseln. Doch was ist? Unser Geld liegt im Grafschen Bus. Schöner Mist. Gut das wir schon eine Krawatte für Wilfried und die Fahrkarten gekauft haben. Jetzt müssen wir mit ein paar Pfund bis 17.30 Uhr auskommen. Gut das wir gestern im Einkaufszentrum Babybel-Käse eingekauft hatten. Die Sightseeing Tour ist um 15.00 Uhr zu Ende. Bis dato noch nichts getrunken. Die Zunge klebt mir am Gaumen fest. Urplötzlich regnet es ein paar Tropfen. Nur ein paar Minuten dauern die Tropfen an, nun scheint wieder die Sonne. Nach meinem Knöttern hin sitzen wir nun in einer Bar in der fünften Etage und trinken und genießen die Aussicht. Auf dem Weg zum Bus treffen wir noch vier aus unserer Gruppe. Diese waren schon mal hier und zeigten uns eine Kirche in der ein Restaurant und eine Bar ihr zuhause gefunden hat. In dem Restaurant eine Orgel (gehört zur Kirche), eine riesige Bar, ein Podest wo Live Musik gespielt wird und hübsch eingedeckte Tische. Im Erdgeschoss eine urgemütliche Bar. Aber das Highlight sind die Männertoiletten. Zinkeimer zum rein strullen. Diese Kirche liegt versteckt hinter Bäumen in der Nähe des Charlotte Square. Nun aber Richtung Bus. Um 17.20 Uhr alle an Bord. Um 17.30 Uhr sind wir schon am Holiday Inn Hotel. Unser Zimmer liegt in der fünften Etage und wir haben diesmal (das erste mal auf dieser Reise) einen sagenhaften Blick auf das Castle und die ganze Stadt. Nun, um 18.45 Uhr ist Abendessen. Jetzt schnell duschen, anziehen und los. Da wir ja kaum noch Geld haben wird der Abend nicht lang. Zumal um 06.30 Uhr schon Frühstück ist. Trotzdem, nach dem Abendessen noch bis 22.00 Uhr in der Bar zusammengesessen.

Gefahrene Tageskilometer: 100 Km.

Montag, 24.05.2010

Um 05.40 Uhr klingelt der Wecker. Die Sonne scheint schon. Nur ich habe wieder kaum geschlafen. Während mein ausgeruhter Mann falsch vor sich hin trällert, komme ich nicht zu Potte. Dabei muss ich alle seine Fragen unter der Dusche beantworten (z. B. wo ist mein Rasierzeug? (du stehst davor), wo ist meine frische Unterhose? (im Zimmer auf dem Stuhl, habe ich schon rausgelegt) und so weiter. Aber, da es eine Studienreise ist, habe ich auch etwas gelernt. Ab eines gewissen körperlichen Volumen, ganz schlimm wenn zwei Betten im Zimmer stehen, soll man kurz das Verliebt sein aufgeben und für ausreichend Schlaf sorgen. Nun denn, heute ist unser letzter Tag in Schottland, England ja, ganz Großbritannien. Wir haben heute eine lange Fahrstrecke vor uns, bis wir heute Abend in Hull auf die Fähre gehen. Unterwegs werden wir natürlich noch einige Stopps einlegen. Nach dem Frühstück um 08.00 Uhr fahren wir los. Wir fahren ein Stück durch Edinburghs Vororte bis wir die Autobahn Richtung Süden nehmen. Mir fallen die Augen zu. Gut eine Stunde geschlafen. Es ist entspannend bei der Schuckelei und der schönen Musik. In Jedburgh unser letzter Stopp auf schottischen Boden. Gegen 10.00 Uhr fahren wir weiter. Die Landschaft ist grandios. Wir sind auf einer Landstraße, rechts und links Rapsfelder dazwischen Wälder, Wiesen und Weiden. Um 10.24 Uhr erreichen wir die schottisch-englische Grenze. Nun sind wir in England. Wir fahren über eine Stunde durch die Botanik, bis wir wieder durch Orte kommen. In der Nähe von Durham haben wir zum letzen Mal unser Buspicknick. Um 12.30 Uhr fahren wir nonstop nach York. Diese Stadt erreichen wir um 14.00 Uhr bei Sonnenschein. Der Yorksche Minster ist das Herzstück von York. Diese riesige Kathedrale ist aus Sandstein erbaut und zurzeit eingerüstet. Unter anderem gibt es die Wehrmauer die das kleine Städtchen umschließt. Leider haben wir nur zwei Stunden Zeit. Diese nutzen wir zum Geld-wechseln. In der Post konnten wir Geld wechseln. Um 15.00 Uhr haben wir einem urigen Pub gefunden. Hier lassen wir uns noch ein paar Minuten nieder. Um 16.00 Uhr geht’s weiter nach Hull. Um 17.30 Uhr erreichen wir die P&O Ferry nach Zeebrügge. Nun geht der Kampf wieder los. Schlüssel, Koffer, Kabine, rauf aufs Deck. Um 18.00 Uhr sind wir in der Kabine. Gut das wir eine Außenkabine haben. Trotzdem ist die Kabine sehr klein. Die Betten übereinander, ein Stuhl, ein Tisch, fertig. Aber, wir haben ein Fenster. Wir haben wieder Sommerzeit. Gegen 20.00 Uhr ins Restaurant gegangen. Das Büffet war erstklassig. Nur wenn man die verrosteten Fenster sieht, möchte man sich automatisch das Lied der Titanic anhören. Heute ist unser letzter Abend.
Schade eigentlich!!!!!
Gefahrene Tageskilometer nur mit dem Bus: 390 Km.

Dienstag, 25.05.2010

Gut geschlafen. Gestern sind wir nicht mehr mit den anderen zusammen gekommen. Um 23.00 Uhr sind wir in unsere Minikabine gegangen. Gleich sind wir in Belgien. Hier ist wieder Euroland (aber das wisst ihr ja). Vor Belgiens Küste erwartet uns Nebel. Um 07.00 Uhr machen wir uns so langsam fertig. Ab 08.00 Uhr gibt es Frühstück und gegen 10.00 Uhr sollen wir in Zeebrügge einlaufen. Danach fahren wir nach Brügge bevor uns das Ruhrgebiet wieder hat. So, ruck zuck aber in aller Ruhe haben wir gefrühstückt und um 10.10 Uhr sitzen wir schon alle im Bus. Der Himmel ist bewölkt und es ist ein wenig kühl. Um 10.50 Uhr sind wir in Brügge wo wir einen geführten Stadtrundgang machen werden. Der Reiseleiter sieht aus, wie gerade aus dem Bett gekommen. Nasse Haare, Jogginghose. Aber gut ist er. Er erzählt uns viel über Brügge was man im nächsten Moment wieder vergessen hat. Die mittelalterliche Stadt Brügge ist voll mit Touristen. Wir sehen einige interessante Bauten. Aber die Fülle der Menschen macht mich bekloppt. Wo sind die einsamen Highlands???? Um 13.00 Uhr verabschiedet sich der Reiseleiter (sein Haar ist mittlerweile trocken). Bis 15.00 Uhr haben wir Freigang. Erst einmal was trinken. Ach ja, mittlerweile ist es sehr warm. Also Jacken aus. Brügge kann man unterschiedlich besichtigen. Zu Fuß, so wie wir, mit einem Fiaker, mit einem Boot oder mit einem Minisightseeingbus. Aber sportlich wie wir sind (Hahaha) nehmen wir die erste Variante. Um 15.00 Uhr geht es über die holländische Grenze Richtung Heimat. Noch etwas zu Brügge. Wer nach Brügge reisen möchte, sollte vorher eine Bank ausrauben. Es ist unverschämt teuer. (z.B. ein Bier 0,5 l. kostet 7.20 €)
Oh je, in Antwerpen ist die Autobahn dicht. Werner meint es gut und fährt durch die Stadt. So kommen wir, auf seine Nerven, zu einer ungewollten Stadtrundfahrt. Aber auch die Innenstadt ist rappelvoll und wir fahren von einem Stau in den anderen. Um 17.00 Uhr wollten wir schon in Venlo sein. Aber wir sind immer noch in Antwerpen. Es geht nur im Schneckentempo vorwärts. Kurz hinter Antwerpen unser obligatorischer Stopp. Um 18.10 Uhr geht’s zügig ins Ruhrgebiet. An der niederländisch-deutschen Grenze die deutsche Nationalhymne. Langsam sind wir müde und möchten nur noch nach Hause. Endlich um 20.15 Uhr erreichen wir den Grafschen Betriebshof. Es war eine tolle erlebnisreiche Studienreise. Uns wurde viel gezeigt was Land und Leute betreffen. Ein großes Lob auch an Werner. Er hat nie die Nerven verloren, egal ob enge Straßen, Staus oder nervige Mitreisende.

Gefahrene Tageskilometer: 350 Km.
Gesamt sind wir mit dem Bus 3400 Km. gefahren.
Auf dem Wasserweg legten wir 1000 Km. zurück.